John Birch JB 2 

 Greenburst von 1973 / 1977

 

Features

 

  • Body: Steinahorn
  • Hals:  Steinahorn (alle Gitarren waren Neck thru Body Konstruktionen. Also zumindest im Mittelteil aus einem durchgehenden Stück Ahorn gefertigt.
  • Griffbrett:  hier Ahorn, aber auch Brazilian Rosewood.
  • Bridge::  John Birch Rear/Load Edelstahlbridge
  • 24 Bünde
  • Pickups:   John Birch Magnum in der Neckposition und  Biflux in der Bridgeposition mit verstellbaren Polepieces und Edelstahlkappen
  • Lackierung: Yellow / Greenburst
  • Gewicht:  ca. 4000 g
  • Hergestellt:  etwa zwischen 1973 und 1977 in Birmingham
  • Seriennummer:  Bei John Birch wurden keine Seriennummern  vergeben
  • Made in England

John Birch (*1922 - +06.11.2000) war ein englischer Gitarrenbauer, der Ende der 1960er Jahre damit begann Gitarren zu veredeln. Also technische Änderungen auf Kundenwunsch vorzunehmen.

Später gründete er in Birmingham mit John Diggins und Arthur Baker  in der  106 New Road in Rubery bei Birmingham seinen Werkstattladen.  Zu erwähnen wäre noch dass Diggins eigentlich der Fachmann für Holzbearbeitung war, während Birch eher für Hardware und die Entwicklung der zahlreichen Pickups  zuständig war.

 

Gitarren:

 

John Birch baute viele Stile wie Flying Vs, SGs, J1s und J2s, Strats und Les Pauls. Er baute sogar Bässe und Doppelhälse im Rickenbacker 4000-Stil. Ebenfalls erhältlich war eine 

tropfenförmige Gitarre, ähnlich der Vox-Tropfengitarre. Natürlich waren auch individuelle Formen möglich, bei denen der Fantasie des Kunden keine Grenzen gesetzt waren. Die Gitarren verfügten auch über Merkmale, die für die damalige Zeit ungewöhnlich waren, aber heute von vielen Gitarrenherstellern verwendet werden, wie z. B. 24-bündige Hälse, Neck-Through-Konstruktion sowie seine rauscharmen Tonabnehmer mit hoher Verstärkung und Edelstahlbrücken. Seine Halsstäbe gingen in einen rohrähnlichen Kanal, und Stahlstäbe 

reichten bis zum siebten Bund, um zusätzlichen Schutz vor einem Bruch der Kopfplatte zu 

bieten, obwohl sie dadurch etwas halslastig waren. Die Gitarren waren außerdem aus massivem Steinahorn gefertigt, was den Gitarren ein hervorragendes Sustain und eine lange  

Haltbarkeit verlieh.

 

 

Zu den Kunden Birch's gehörten Tony Iommi und Geezer Butler von Black Sabbath, Brian May von Queen, Manny Charlton von Nazareth, Dave Hill und Jim Lea von Slade , Gerry Shephard von The Glitter Band , Roy Orbison und Nicky Panicci.

 

Leider sind alle Informationen zu Birch Gitarren sehr rar. Mir ist es nicht gelungen ein Bild von John Birch im Internet zu finden. 

Ebenso besagen Gerüchte dass während seiner Schaffenszeit etwa 1000 Gitarren überwiegend in Handarbeit gebaut wurden. Belegt ist das nicht.

Gerüchte besagen das diese Gitarren damals auch schon mal 4000 D- Mark gekostet haben sollen. 


Bedingt durch immer mehr hochwertige Kopien beispielsweise durch japanische Hersteller und eine Ende der 70er Jahre stagnierende Nachfrage an high-end Gitarren verließ John Birch 1977 seine Werkstatt. Damit war seine größte Zeit vorbei. 

 

Auch wenn 1993 die John Birch Corporation gegründet wurde und Birch als Geschäftsführer eingesetzt war, trat er nicht mehr als "Gitarrenbauer" in Erscheinung. 

 

Die John Birch JB 2
Diese Gitarre war neben der JB 1 die erfolgreiche Eigenkunstruktion Birch's. Während seiner Schaffenszeit in den 1970er Jahren wurden diverse Modelle von E-Gitarren und Bässen entwurfen. Ohne Zweifel ähnelten viele Designs bekannten Vorbildern.
Die JB 1 und die JB 2 waren aber die gefragtesten  Modelle.
Mir ist es leider nicht gelungen herauszufinden in welcher Zeit die JB 2 gebaut wurde. Die Angabe von 1973 bis 1977 beruht auf Vermutungen von mir. Erstmals ist sie wohl 1973 im ersten John Birch Katalog erschienen.

 

Bild oben links:

Mit Mastervolumeregler, 3 Way-Switch, Volume und Tone Regler für jeden Pickup und den Drehschalter für die drei Betriebsoptionen Mono, Stereo (mit Spezialkabel) und Out-of Phase.

Restliche Bilder:
John Birch Magnum PU in der Halsposition und  der John Birch Biflux in der Bridgeposition. Die jeweiligen Beschriftungen auf den Pickups sind handgraviert.

Die Kopfplatte der JB 2 ist mit Tuner der Marke Schaller ausgestattet.

Das "John Birch-Label" ist nur in Form eines Aufklebers angebracht.
Die Gitarre besitzt einen Null- Bund.
Seriennummern gab es bei John Birch nicht. 

Die elektrische Verdrahtung wurde teilweise durch Fräsungen von Kanälen gewährleistet. Die Leitungen, waren einfach Elektrokabel "vom laufenden Meter" und wurden bei allen Modellen verwendet.

Leider konnte ich den Magnum und den Biflux Pickup von unten  nicht besser fotografieren, weil die Verlötung und die Kabellänge sehr knapp bemessen sind. 

Pickups:

 

Die Gitarren-Tonabnehmer von Birch hatten im Vergleich zu anderen Tonabnehmern dieser Zeit eine einzigartige Konstruktion. Die meisten kommerziellen Tonabnehmer 

verwenden Alnico- oder Keramikmagnete , gelegentlich Samarium-Kobalt oder 

sogar Neodym. Birch verwendete Magnete aus Kobaltstahl, die überdimensioniert waren, um ihre relative Schwäche im Vergleich zu Alnico auszugleichen.

 

Die meiner Auffassung nach innovativste Erfindung war aber das Birch  abnehmbare Tonabnehmer entwickelt hat, um eine noch größere Auswahl an Klangoptionen zu 

bieten. Die Tonabnehmer waren steckbar. Es ermöglichte den Austausch der Pickups nach einem steckbaren Prinzip über Kontaktschienen. 

 

Bild:Quelle John Birch Katalog 1977

 

 

 

Hier zwei Beispiele der JB 1. Im Gegensatz zu der JB 2 besitzt sie am Double-Cutaway spitzere Hörner, die bei der JB 2 sichtbar rundlicher sind. 

Ein Blickfang mit hochwertiger Edelstahl Hardware
Ein Blickfang mit hochwertiger Edelstahl Hardware

Zuletzt habe ich ich den Hinweis bekommen, daß die Potis der älteren Birch-Gitarren mit einer Kunststoffwelle ausgestattet waren. Später wurden Potis mit Wellen aus  Aluminium bzw Metall verwendet.

Könnte dann wieder darauf hindeuten, dass meine JB 2 gar aus den Frühen 70er Jahren stammt.