Gibson Les Paul Standard

Cherry Sunburst 1984 

 

Features

 

  • Body: massiv Mahagoni mit gewölbter Ahorn Decke, Binding creme
  • Hals: Mahagoni 50 Style Neck
  • Griffbrett: Rosewood/Palisander mit Perlmutt Inlays
  • Bridge mit Stop-Bar, Chrome
  • 22 Bünde
  • Pickups: 2x PAT Pat.Nr. 2.237.842 (Tim Shaw)
  • Lackierung: Cherry Sunburst
  • Gewicht: ca. 4800 g
  • Hergestellt: 18.Oktober 1984 in Nashville
  • Seriennummer: 82924506
  • Made in USA

 

 

Wollen wir mal reinschauen?

Wirklich Cherry Sunburst ?

 

Ich habe diese Paula als Cherry Sunburst angegeben. Aber eigentlich bin ich mir da nicht so sicher, denn es könnte auch Clownburst sein. Clownburst zeichnet sich meiner Meinung nach dadurch aus, dass Rot vom Rand des Korpus ziemlich krass in Orange -fast schon Gelb- übergeht. Das Rot ist dann zur Mitte hin ganz verschwunden -also im Bereich der Hardware kein rot mehr vorhanden-. Meiner Meinung nach ist Clownburst Finish der Norlin-Ära typisch 70th in Verbindung mit den Pancake Bodys und Ahornhälsen. Wer es genau weiß möge sich bei mir melden!

 

Die Geschichte zur Gitarre!

 

Nachdem ich 2007 die erste Les Paul (Standard Ebony 1985) gekauft habe, sagte mir der damalige Verkäufer:"Diese Norlin-Ära Gitarren werden keinen großen Wertzuwachs mehr erfahren".

 

Wie ich heute weiß, hat er sich geirrt. Die Preise haben sich inzwischen fast verdoppelt.

 

Dann sah ich im August 2015 in einer Kleinanzeige diese Les Paul Standard in meiner eigentlichen Wunschfarbe Cherry Sunburst.

 

Laut Anbieter sei sie neuwertig und ich konnte einen -wie ich finde- sehr guten Preis aushandeln. 

Der Verkäufer teilte mir mit dass er sie nach seiner aktiven Zeit als Musiker neu gekauft hatte und nach seinem Studium wieder zum Einsatz kommen sollte. Dann folgten Karriere und Kinder. Es kam dazu nicht mehr.

Seit 30 Jahren ruht still der See.

 

Er bot mir sogar an sie mir 3 Wochen später vorbei zu bringen, weil mein Wohnort an diesem Tag auf seiner Durchreise lag . Ich hatte aber Urlaub und machte mich -als Tagesausflug- auf eine 380 km lange Fahrt um die Gibson abzuholen.

 

Dort angekommen lag sie schon im offenen Case. Nach kurzen Betrachten traute ich meinen Augen nicht. Die Gitarre hatte nicht den kleinsten Kratzer, nicht die kleinste Druckstelle, keine Spuren an den Bundstäbchen ...nichts . Das Anspielen tat das Übrige. Es war offensichtlich, wie schwer es dem Verkäufer fiel sie zu verkaufen. Er sagte verbot sogar seinem Sohn damit zu spielen, obwohl dieser auch Gitarrist ist.

Ich war jedenfalls happy!

Zu Hause als ich das gewaltige Protectorcase öffnete fiel mir ein eigenwilliger Geruch auf. Als ich an der Gitarre roch, wurde mir einiges klar. Die Gitarre roch nicht nach Pflegemittel , sondern nach einer Mischung aus Holz überdeckt von Lack oder Klarlack.

Da begriff ich erst, dass diese Gitarre nagelneu war und nie Ihr Case verlassen hatte.  Bestenfalls wurde sie vielleicht mal betrachtet . ...und das nach über 30 Jahren.

Ich war fassungslos! 

 

 Da ich nun meinen Bestand an Gitarren auf gar keinen Fall weiter ausbauen wollte, musste ich mich leider zum Verkauf meiner Ibanez Les Paul und meiner Luxor Les Paul entscheiden. Ich trenne mich von keiner Gitarre gerne, aber auch zur Gegenfinazierung traf ich diese Entscheidung.

 

 

 

Auf der Rückseite ist sehr gut zu erkennen , dass es weder Druckstellen noch Kratzer gibt.

 

Auch selten :

Die Papiere sind noch dabei.

Den Gibson Katalog von 1983 gab es auch dazu.

Häufig kritisiert bei den Gitarren der Norlin-Ära:

 

Das Furnier der Ahorndecke besteht aus 3 Teilen (Oben , unten und in der Mitte). Der mittlere Teil unterscheidet sich in seiner Maserung von den beiden anderen stärker.

Aus Kostengründen konnten so auch kleinere Furniere verwendet werden. Meistens besteht es aus 2 Teilen, wobei  die Nahtstelle direkt in der Mitte verläuft.

Mich stört es nicht sonderlich!

 

Tim Shaw Humbucker!

 

Mit großer Freude habe ich festgestellt,dass in meiner Paula Tim Shaw PU´s verbaut sind. Sie wurden erstmal in der Heritage Standard 80/Elite Serie verwendet.  Tim Shaw war der Mann bei Gibson der damit begann die Les Pauls wieder an die legendären 50er-Jahre Modelle anzulehnen.

Die Humbucker wurden in den üblichen Gehäusen verbaut, aber der Wicklungsdraht wurde stärker und mit weniger Windungen gewickelt. 

 

Woran sind Tim Shaw PAF zu erkennen?

 

Zu der eingestanzten Patent Nr. sind diese PAF`s an einem zusätzlichen Stempel (mit Tinte gestempelt) zu erkennen. Die Stempelnummer ist 6 oder 7-stellig. 

Meine Standard besitzt zusätzlich diese Aufkleber mit der Aufschrift "Pat Appl.For"  auf dem Einbaurahmen des PUs (sind aber meistens im Laufe der Jahre verschwunden). Er soll sich  ab etwa 1985 direkt auf den Humbuckern befunden haben. Diesen gab es in den 50er und 60er-Jahren auch auf den Humbuckern.


Neck PU 372 984 (schlecht leserlich)
Neck PU 372 984 (schlecht leserlich)

Der Zahlencode setzt sich wie folgt zusammen:

Die ersten drei Ziffern sind entweder:

 

Für den Bridge-PU:

138, 373 oder 499.

 

Für den Neck-PU:

137, 372 oder 498.

 

Die 4. oder ggf.5.  Ziffer beschreiben den Monat. Die letzten beiden Ziffern stehen für das Jahr der Herstellung. Es sind weitere Zahlenkombinationen möglich. Das ist nur eine Veranschaulichung.

 

Bridge PU 373 883
Bridge PU 373 883

Den Gibson Katalog von 1983 gibt es in Deutsch als PDF im Downloadbereich zum Herunterladen!