Features
Allgemeines zur MC 300
Nach derEinführung der Musician war die MC 300 das Spitzenmodell der ersten Epoche. Es gab die MC 100, MC 200 und die MC 300.
Die MC 200 und MC 300 hatten im Gegensatz zur MC 100 einen durchgehenden Hals der aus 3 Teilen Bergahorn und 2 Teilen Walnuß bestand. Die beiden Korpusflügel bestanden aus massiven Mahagoni (Typenbezeichnung DS) oder zusätzlich noch eine Decke und Boden aus Esche.
(Typenbezeichnung NT) Also waren hier die Korpusflügel auch aus 3 Teilen zusammengesetzt. Der Sattel bestand zur Hälfte aus Knochen und zur anderen Hälfte aus Messing.
Unterhalb der Bridge ist ein Sustainblock aus Messing eingelassen, der zusätzlich für fetten Sound steht.
Abgerundet wird dies durch 2 Super 88 Humbucker.
Im Prinzip sind also die MC 200 und die MC 300 identische Gitarren.
Das große Highlight der MC 300 war aber die Erweiterung
der Elektronik mit 2 Tri-Sound Switches. Das sorgte dafür dass die MC 300 einen wesentlichen Vorteil gegenüber der MC 200 hatte.
Die ohnehin als Les Paul-Killer genannte Musician konnte mit Hilfe der Tri-Sound Switches klanglich sehr variabel genutzt werden. Sie erreichte ein Klangspektrum was zwischen Les Paul und Stratocaster alles möglich machte.
250 € sind wohl nicht zu viel!
Wie ich an meine Ibanez Musician gekommen bin , ist schon so eine Geschichte für sich. Die Anzeige in unserer Tageszeitung war kurz und schmerzlos. Sie lautete etwa So: E-Gitarre Ibanez 250 Euro.
Also rief ich an: Ein älterer Herr meldete sich . Nach meiner Frage um was für ein Modell es sich handele konnte er mir keine Auskunft erteilen. Ganz beiläufig erzählte er mir dass die Gitarre seiner Erinnerung nach 1500 D-Mark gekostet habe. Mir wurde heiß und kalt. Dann ging er mal nachschauen, was für ein Modell es hier geht. Nach 5 Minuten teile er mir mit das oben Musician draufsteht.
Sofort sprang ich ins Auto und legte die 40 km äußerst aufgeregt zurück.
Was ich dann zu sehen bekam war wie ein Wunder. Die Musician war in einem unfassbaren Zustand. Die goldene Messing Hardware war wie neu , keine Eintrübung , keine Runzeln. Der Klarlack glänzte wie eine Speckschwarte. Die Bünde und das Griffbrett hatten nicht die geringsten Abnutzungen. Dazu gab es noch das Original Ibanez Hardcase sowie 10 Satz Saiten , original verpackte Ibanez Tuner, Kabel , ein Ibanez Delay und ein Ibanez Super Tube.
Als ich dann ging sagte der ältere Herr noch zu mir : 250 € ist wohl nicht zu teuer , die Gitarre ist ja auch schon alt .
Freundlich verabschiedete ich mich und dachte nur Wenn der wüsste....
Die verbauten Tuner stammen von einer MC 400 oder 500. Die originalen wurden mir aber beim Kauf mitgeliefert und passen exakt in die Bohrungen. Ich habe inzwischen die originalen Tuner wieder angebaut.
Allgemein möchte ich noch zu der Ibanez Musician folgendes hinzufügen:
Diese Gitarre ist Baujahr 1978 . Sie kostete zu dieser Zeit um 1300 D-Mark. Dafür gab es damals schon eine Fender Strat oder eine Les Paul Standard.Es war die Zeit wo Ibanez vom kopieren anderer Modelle wegging und eigene Gitarren entwarf. Diese waren extrem hochwertig. Schon nach einem Jahr waren die Produktionskosten explodiert.
Also begann man 1979 schon die Musician "abzuspecken".
Erst wurden Messingteile eingespart, zum Schluß gab es sie nur in Lackfinish. Technisch gab es bis zur Einstellung der Serie im Jahr 1982 immer wieder Änderungen. Man sprach von 4 Epochen, wobei die Erste Epoche von 1977-1978 zu den gesuchtesten Gitarren der Musician-Serie zählt.
Leider nicht Original
Leider ist die Bridge nicht original. Die verbaute ist die Gibraltar II-Bridge, welche ursprünglich der Artist vorbehalten war.
Dennoch steht sie ihr sehr gut. Wenn jemand noch eine Gibraltar I in Messing hat kann sich gerne bei mir melden.