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1961 der Start der Gibson SG!
Die Zeit war reif. Andere Hersteller hatten die Zeichen der Zeit schon erkannt. Längst hatte der Konkurrent leichte Gitarren gebaut und waren wegweisend für die Musik der 1960er Jahre. Die schweren Gibson-Gitarren waren out. Gefragt waren Instrumente die leicht waren und einen moderneren Sound offenbarten. Auch die Musik ging weg vom Jazz in Richtung Country etc. Niemand wollte die schweren Paulas noch haben. Es war auch eine Notwendigkeit schickere und klanglich hellere und durchdringendere Gitarren anzubieten.
Aber Gibson hatte ja noch Lester Polfuss (Les Paul) vertraglich gebunden und der war von der Einführung der SG überhaupt nicht begeistert. Ihm zu Ehren wurde die SG 1961 noch Les Paul benannt. 1963 war die Zusammenarbeit zwischen Les Paul und Gibson beendet. Die Gitarre hieß fortan SG, was so viel wie Solidguitar heißt. Bis etwa 1970 gab es vier SG-Modelle im Angebot:
- Gibson SG Junior
- Gibson SG Special
- Gibson SG Standard
sowie die Gibson SG Custom
Als Gibson 1970 von Norlin übernommen wurde ist die Modellvielfalt quasi völlig explodiert.
Trotzdem ist die SG eine der am längsten gebauten Gitarren überhaupt.
Meine Gibson SG Standard von 1995
Diese Standard zeichnet sich durch das meistverkaufte Finish der SG aus . Cherry Red. Diese Farbe ist Klassisch und schon seit 1961 erhältlich.
Sonst sind an ihr sämtliche zeitgenössigen Komponenten verbaut. Das beginnt mit den 490R und 498T Humbuckern , die in den 1990er Jahren in fast allen Gibsonmodellen verbaut waren.
Ich hatte vor einiger Zeit schon einmal eine SG -Standard besessen (Baujahr 2007, Ebony). Ich hatte sie verkauft weil ich der Meinung war sie wäre nicht für mich geschaffen.
Jedenfalls dachte ich irgendwann " Aber eine SG fehlt dir doch irgendwie".
Vielleicht ist mein jetziges Modell einfach eine viel bessere Gitarre. Viele Gitarristen beteuern ja die sogenannte " Good Wood Ära" bei Gibson, also die Zeit von etwa 1988 bis 1997. In dieser Zeit soll die Fertigung ja auf besonders hohen Niveau stattgefunden haben. Besonders soll das die Qualität und Auswahl der verwendeten Hölzer betreffen.
Mir ist bei der Suche nach dieser SG aufgefallen , das es unzählige Angebote der Baujahre 2003 bis dieses Jahr gibt. Alles um etwas über 1000 Euro für eine Standard. Aber die Suche nach älteren SG´s war sehr bescheiden -fast keine Angebote-. Wenn sie dann älter sind, gibt es kaum Angebote und mit jeden Jahr älter steigt der Gebrauchtpreis dramatisch.
Jetzt sehe ich das ganz anders. Es ist vor allem mal ein Genuss eine so leichte Gitarre zu spielen. Auch der schmale Hals ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich hab mich daran gewöhnt in habe diese SG vollends ins Herz geschlossen. Aus Sammler-Sicht darf eine Gibson SG eben doch nicht fehlen!
Die Liste von SG-Playern ist auch lang genug. Um nur einige zu nennen:
Allem voran : Angus Young / AC DC
Aber auch Pete Townsend, Rosetta Tharpe, Eric Clapton, Tony Iommi , Frank Zappa, Derek Trucks oder auch Brian Molko um nur einige zu nennen.
1961 erklärte der damalige Gibson-Boss Ted McCarty dasneue Design mit :
"Die Musiker wollten zwei Cutaways, weilsie vermehrt die sechste Saite mit dem Daumen greifen, was bei einem Cutaway natürlich nicht so gut funktioniert."
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Die Gibson SG ist komplett aus Mahagoni gefertigt. Der Body und der Hals sind einteilig.